Die Pflege und Betreuung in einem Altenheim ist der Hauptgrund für viele Senioren, sich dort niederzulassen. Die Angebote sind sehr breit gefächert und richten sich unter anderem nach der Pflegestufe. Diese wird von einem Gutachter, wie beispielsweise einem medizinischen Dienst, auf Basis eines umfangreichen Fragenkataloges berechnet. Anhand dieser Daten wird der Grad der Pflegebedürftigkeit festgestellt.

Das hat einige finanzielle Konsequenzen. Je höher die Pflegestufe, umso höher ist der Zuschuss aus der Pflegeversicherung. Bei Kosten von bis zu 4.000 Euro für einen Pflegeheimplatz ist der Anteil aus den öffentlichen Mitteln wichtig und kann bis zur Hälfte der Kosten ausmachen. Doch was bedeutet Pflege in einem Altenheim?

Zuschuss richtet sich nach Pflegebedürftigkeit

Die niedrigste Pflegestufe gilt für Menschen mit geringfügigen Beeinträchtigungen. Meistens kümmert sich das Pflegepersonal um die Verabreichung von verschriebenen Medikamenten und kleinen Handreichungen. In den Einrichtungen gibt es Vollpension für alle Bewohner, sodass man keine Hilfe für die Zubereitung von Mahlzeiten benötigt. In der zweiten Pflegestufe gibt es eine erhebliche Beeinträchtigung der Selbstständigkeit und der Fähigkeiten. Hier ist Hilfe bereits beim Waschen und Anziehen erforderlich.

In der dritten Pflegestufe wird die Betreuung, einschließlich der medizinischen Versorgung, ausgeweitet. Darin eingeschlossen können beispielsweise Katheterwechsel, das Anlegen von Windeln oder Hilfe bei der Körperhygiene sein. Menschen in der vierten und fünften Pflegestufe sind komplett auf fremde Hilfe angewiesen und können nur noch selten – wenn überhaupt – das Bett verlassen. Sie benötigen Physiotherapie und bekommen ihre Mahlzeiten vom Pflegepersonal verabreicht. Es sollen auch Maßnahmen ergriffen werden, um Blutzirkulationsstörungen und Wundliegen (Dekubitus) möglichst vorzubeugen.

Ein gutes Alten- und Pflegeheim beschäftigt ausgebildete und zertifizierte Pflegekräfte. Ein Vorteil gegenüber einer ambulanten Pflege ist, dass im Heim bisweilen etwas mehr Zeit und Möglichkeit für ein paar warme Worte und eine emotionale Unterstützung vorhanden sind. Hier zeigen sich die Kompetenz und Qualität des jeweiligen Pflegeheims: Verfügt es über genügend Ressourcen, um die Bewohner auch menschlich zu unterstützen? Einrichtungen, die nur auf Profit ausgerichtet sind, können in diesem Bereich aufgrund von Personalmangel in Engpässe geraten.

Kostenfaktor menschliche Zuwendung

Gerade bei Palliativpatienten ist die menschliche Zuwendung besonders wichtig. Diese Menschen sind kaum in der Lage, zu kommunizieren, nehmen aber menschliche Kontakte wahr. Die Einstellung von Pflegepersonal ist dabei ein großer Kostenfaktor. Einige Heime nehmen in diesem Fall die Hilfe von ehrenamtlichem Personal in Anspruch. Dieses wird darin ausgebildet, schwerstkranken Menschen und sterbenden Bewohnern Beistand zu leisten. In diesem Bereich sind insbesondere kirchliche Einrichtungen sehr aktiv.

Bei der Auswahl eines Pflegeheims ist es auch wichtig darauf zu achten, welche Leistungen im Pflegeangebot inbegriffen sind und welche extra bezahlt werden müssen. Zu den alltäglichen Standardpflegeleistungen gehören das Verabreichen von Medikamenten, das Wechseln von Infusionen und die Hilfe beim Ankleiden, Waschen und Essen.